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Faszination Wildkräuter
Tauche ein in die Kräuterwelt

Faszination Wildkräuter

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Intro

Lass dich von Daniel Zenger, Wanderleiter und leidenschaftlicher Kräuterexperte, in die vielseitige Welt der Kräuter entführen.
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Wusstest du, dass Wildpflanzen eine gesunde und natürliche Nahrungsquelle sowie wertvolle Vitaminlieferanten sind? Das Wissen rund um die Wildkräuter ist in den letzten Jahrhunderten durch das moderne Versorgungssystem beinahe verloren gegangen. Daniel Zenger weiss um die Kraft der gesunden Nahrung und streift durch die Felder und Wälder um Kräuter, Blumen, Wurzeln, Samen, Beeren und Nüsse zu sammeln.
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Exklusiv mit Daniel Zenger, Wanderleiter und leidenschaftlicher Kräuterexperte
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Bereits als Kind wollte ich auf jeden Hügel steigen und meine Hosentaschen waren jeweils voller Steine und Pflanzen, wenn ich von Wanderungen zurückgekehrt bin. Nachhaltig beeinflusst hat mich sicherlich die Besteigung des Kilimandscharos. Auf dem Gipfel infizierte ich mich mit dem Bergsteigervirus. Das ist wie eine Sucht, du willst immer höhere Gipfel erklimmen und weitere Strecken zurücklegen. Die logische Konsequenz waren zahlreiche Touren in der Schweiz und viele Trekkings auf Reisen im Ausland.
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Mein Heimatort ist Habkern, daher kommt wohl meine Leidenschaft für die Berge. Für mich gibt es nichts Schöneres, als verschneite Berge vor blauem Himmel. Ausserdem kann man im Berner Oberland noch frische, unbehandelte und pestizidfreie Kräuter finden. Im Unterland ist dies kaum noch möglich.
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Vom Niederhorn auf das Gemmenalphorn. Der Sonnenaufgang dort oben ist atemberaubend schön und die Aussicht einzigartig. Ausserdem sieht man in der Morgendämmerung meistens Steinböcke aus nächster Nähe.
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Als ich vor sechs Jahren bei Globetrotter arbeitete, hat eine Kundin jeweils verrückte und spannende Reisen gebucht. Nachdem wir unser gemeinsames Interesse für Pilze entdeckt haben, hat sie mich das erste Mal zum Kräutersammeln mitgenommen. Darauf folgten Kurse und unzählige Streifzüge durch Feld und Wald zur stetigen Erweiterung meines Wissens.
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Die unglaubliche Vielfalt und der Reichtum an Wildkräutern, die uns die Natur schenkt, faszinieren mich. Ein grosser Teil meiner Nahrung soll aus der Natur kommen, da Wildkräuter nicht mit Pestiziden behandelt sind und neben vielen Nährwerten und Vitaminen auch eine heilende Wirkung mit sich bringen.
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Grundsätzlich findest du zu jeder Jahreszeit Wildkräuter. Im Winter ist das Angebot nicht so gross. Weiter ist das Vorkommen sehr abhängig von der Region und Höhe. Die Schafsgarbe beispielsweise, die im Unterland wächst, wird gross und hat grobe Blätter. Die Moschus-Schafsgarbe hingegen, die in den Bergen wächst, ist aufgrund der kurzen Vegetationszeit viel kleiner, dafür umso kraftvoller. Diese Eigenschaft sieht man auch beim Käse. Der Alpkäse von gesömmerten Kühen schmeckt viel stärker nach den kraftvollen Kräutern der Alpen als der Bergkäse von Kühen, die das ganze Jahr auf Weiden zwischen 600 und 900 m ü. M. grasen.
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Wir Erwachsenen haben verlernt, Dinge wahrzunehmen und schauen gar nicht mehr richtig hin. Wir sollten erneut lernen, wie ein Kind zu sehen. Oftmals haben meine Gäste Dinge, die ich Ihnen zeige, nie bewusst wahrgenommen. Ausserdem möchte ich den Menschen mehr Achtsamkeit hinsichtlich des Schutzes von Wildkräutern mit auf den Weg geben. Wo nur noch wenige Wildkräuter wachsen, sollen diese nicht gesammelt werden. Es gilt hier die einzelnen Wurzeln zu schonen und die Vielfalt zu nutzen.
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Komm mit auf die Kräuterwanderung. Alles, was du benötigst, ist ein Grundeinstieg und ein gutes Kräuterbuch. Mit etwas Motivation und viel Geduld schaffst du es so problemlos, dir das nötige Wissen anzueignen. Die grösste Herausforderung sind die über das Jahr wechselnden Erkennungsmerkmale der Pflanzen. Sobald ein Grundstock an Wissen und Erfahrung vorhanden ist, eröffnet sich dir der unendliche Reichtum der Wildkräuter.
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Wusstest du...

...dass hauptsächlich Mönche für die Überlieferung des Wissens rund um die Wildkräuter verantwortlich sind? Frauen liefen Gefahr, als Hexen an den Pranger gestellt zu werden.
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...dass die Brennnessel rund achtmal mehr Eisen und sechsmal mehr Vitamin C enthält als Rotkohl? Durch das Kultivieren des Gemüses, gingen dessen Vitamine und Nährstoffe im Laufe der Zeit verloren.
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...dass der Mensch, als er noch Jäger und Sammler war, sich zu 80% von Wildkräutern ernährt hat? Entgegen der gängigen Vorstellung des starken Jägers und Ernährers, kam dieser oftmals ohne Beute nach Hause und so waren es die Sammlerinnen, die das Überleben der Familie sicherten.
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Rezeptidee

Wildkräuter bereicherten den Speiseplan der Menschen bereits vor tausenden von Jahren. Insbesondere im Frühjahr nach einem kräftezehrenden Winter, wenn alle Vorräte aufgebraucht, jedoch noch keine Ernte in Sicht war, stellten die Wildkräuter eine überlebenswichtige Nahrungsquelle dar. Dieses erste Grün im Speiseplan galt als Geschenk des Frühlings.
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Fester Bestandteil des Frühlingsrituals war die «Grüne Neune»-Suppe aus den ersten frischen Pflanzen, die Vitamine und Lebensenergie brachte. Mit der heiligen Zahl neun soll die Suppe offenbar ihre grösste Wirkung entfalten. Der Brauch der grünen Suppe zum Frühlingsbeginn hat sich bis in die jetzige Zeit erhalten. Noch heute kommt in vielen Küchen am Gründonnerstag vor Ostern eine Suppe aus frischen Kräutern auf den Tisch.
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Abhängig von der Region, der Jahreszeit und den persönlichen Vorlieben variieren die Pflanzenmischungen und Zubereitungsarten. Hier findest du eine mögliche Auswahl an geeigneten Wildkräutern für die Kräutersuppe: Gundermann, Giersch, Guter Heinrich, Spitzwegerich, Gänseblümchen, Sauerampfer, Vogelmiere, Scharbockskraut, Brennnessel, Taubnessel, Schafgarbe, Bärlauch, Knoblauchrauke, Löwenzahn, junge Birkenblätter, Schaumkraut, Weidenröschen, Melde, Klee, Brunnenkresse, Wiesen und Kletten Labkraut.
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Dein Mise-en-Place...

Vollbild
  • je eine Handvoll der neun Kräuter (bei intensiv schmeckenden Pflanzen wie Gundermann etwas weniger beimischen)
  • 1 Zwiebel
  • ½ Knoblauchzehe
  • Etwas Butter oder Öl
  • 1/2 Liter Wasser oder Brühe
  • Salz, Pfeffer, Muskatnuss, Zitronensaft zum Abschmecken
  • Sahne zum Abrunden
  • Blüten zum Garnieren

Die Kräuter mit einem scharfen Messer fein hacken. Die Zwiebel und den Knoblauch schälen und hacken und in Butter oder Öl anbraten. Mit Wasser oder Brühe aufgiessen. Die Kräuter dazu geben und ca. 5 Minuten köcheln lassen. Mit Salz, Pfeffer, einem Spritzer Zitronensaft und Muskatnuss abschmecken und mit dem Mixstab pürieren. Auf dem Teller je nach Geschmack noch etwas Sahne in die Mitte setzen und mit ein paar frischen Blüten z.B. von Gänseblümchen, Taubnesseln und Gundermann garnieren. Du kannst die Suppe individuell mit Gemüse oder Kartoffeln ergänzen.

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